"The Top of Germany" - Studienfahrt auf die Zugspitze

Touristenströme hin, Gondelfahrt her - die Zugspitze ist auch ein richtiger Berg. Das durften wir von der Zugspitz-Studienfahrt beim Aufstieg zum höchsten Punkt Deutschlands erfahren, der uns im wahrsten Sinne des Wortes an Grenzen gebracht hat (ein Teil des Gipfels liegt in Österreich...).
Begonnen hat die Studienfahrt nach einer gewohnt abenteuerlichen Regionalverkehrsfahrt nach Garmisch-Partenkirchen mit einem ca. dreistündigen Aufstieg zur ersten Hütte. Schwer bepackt und bei ziemlich sommerlichen Temperaturen wurde uns schon ein bisschen was abverlangt — dafür belohnte uns die Kreuzeck-Hütte umso mehr: mit Drei-Gänge-Menü, super Aussicht und der Erkenntnis, dass drei Minuten Duschzeit auch mal für drei Personen ausreichen können.
Viele Höhen und Tiefen brachte der nächste Tag — es ging 600 Höhenmeter runter und 800 wieder rauf. Absolutes Highlight war ein spontaner Badezwischenstopp in einer Gumpe mit hoher Instagrammability. Das Essen, das uns auf der Reintalangerhütte erwartete, war sogar noch ein bisschen besser als am Tag zuvor. Dafür geht man schließlich in die Berge.
Nach einer kurzen Nacht im superengen Matratzenlager begann der Tag für einige um kurz vor sechs in der eisigen Partnach, die direkt an der Hütte vorbeifließt. Danach so was von wach und gestärkt vom hervorragenden Frühstück waren wir bereit für den Hauptanstieg der Studienfahrt: 1600 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt Deutschlands. Dichtester Nebel, Eisfelder und auf dem Zugspitzplatt dann strahlender Sonnenschein — alles war dabei. Die letzten Meter bis zum Gipfel stellten sich dann aber als die schlimmsten (oder besten, je nachdem, wen man fragt) heraus. Am Klettersteig auf 2900 Metern Höhe, über den Wolken, links und rechts steilste Abhänge: eine wirklich einmalige Erfahrung. Darauf erstmal einen Gipfel-Kaiserschmarrn.

 

Alles, was wir in drei Tagen hochgewandert sind, ging es dann in einer Stunde mit der Seilbahn wieder runter. Mit einem gemeinsamen Abendessen beim Italiener belohnten wir uns für die wirklich starke Leistung des Tages. Alle hatten es ohne größere Probleme hochgeschafft.
Die letzten zwei Nächte verbrachten wir in der JuHe in Garmisch-Partenkirchen, die nach den Erfahrungen der letzten Hütte wie ein 5-Sterne-Hotel wirkte. Der Donnerstag brachte dann einen Ausflug zum Touri-Magneten Partnachklamm. Die hohe Beliebtheit ist aber auch verdient: ein beeindruckendes Naturspektakel (vor allem, wenn man weiß, dass man in diesem Fluss schon gebadet hat). Anschließend gab's ein bisschen Freizeit mit Sommerrodelbahn, Extrawanderung oder Fußballspiel und zum Abschluss ein zünftiges Essen im Biergarten.
Auf der Rückreise am Freitag erfolgte der Abschied früher als gedacht — in Memmingen hat die Hälfte der Gruppe nicht mehr in den Zug gepasst. So kamen wir zu unterschiedlichen Zeiten, aber alle zufrieden und ziemlich geschafft in der schwäbischen Heimat an.
Es war auf jeden Fall eine Erfahrung, die man nicht so oft bekommt. Zu Fuß auf Deutschlands höchsten Berg: Wir haben's geschafft und es hat richtig Spaß gemacht. An dieser Stelle auch einen riesigen Dank an Jonathan Pfeil und Katharina Sigler, die die Studienfahrt eine Woche vor Beginn übernommen haben und uns aber richtig gut begleitet haben. Und an alle nachfolgenden Stufen sei gesagt: Vergesst die großen Städte. Wer wandern geht, ist the Top of Germany.

(Daniel Grützmacher)

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